„Wer hier geboren ist, versucht auch schnell wegzukommen.“
(kino.for you-Teilnehmerin 2022)
Die Perspektiven von jungen Kreativen im Ruhrgebiet stehen im Mittelpunkt der Gesprächsreihe „ROOTS – Wie wir werden, was wir sind“. Im Austausch mit Film- und Medienschaffenden, die in der Region aufgewachsen sind, befragt ROOTS die Möglichkeiten und Motivationen migrantischer Lebensentwürfe zwischen Duisburg und Unna: Welche Bedingungen finden junge Cineast*innen im Ruhrgebiet vor? Wie wird in der gegenwärtigen Filmkultur die gesellschaftliche Vielfalt der Region sichtbar? Kann von hier aus eine Karriere in kreativen Berufen gelingen?
An drei Abenden plaudern wir mit Filmschaffenden über die Herausforderungen im Ruhrgebiet und ihren Alltag in Berlin, in Köln oder New York – ein kollegialer Austausch über Bilder, Bios und Berufe. Mit dem Ziel sichtbar zu machen, wie sich Kreative einen Weg durch die Medienlandschaft bahnen und sich in einer noch immer von Diskriminierung geprägten Gesellschaft behaupten.
Das junge Kurator*innen-Netzwerk kino.for.you gestaltet gemeinsam mit Jihad Azahrai die drei Diskurs-Veranstaltungen.
QUARTIERSHALLE IN DER KOFABRIK | Bochum
27. Oktober | 17.00 UHR
Zum Auftakt des Projekts sprechen Jihad Azahrai und das Kurator*innen-Netzwerk kino.for you mit dem Filmemacher Çağdaş Eren Yüksel.
Çağdaş Eren Yüksel ist ein deutscher Filmproduzent, Regisseur und Speaker, der sich mit seiner Produktionsfirma cocktailfilms GmbH der Entwicklung und Produktion von Formaten mit gesellschaftspolitischem Mehrwert gewidmet hat.
Seine Formate rücken vor allem jene Menschen aus der Minderheitsgesellschaft in den Fokus, deren Perspektiven in aller Regel unsichtbar bleiben. Zu seinen bekanntesten Arbeiten zählen die Kino-Dokumentarfilme Asylland (2015), Gleis 11 (2021) und die Doku-Serie Rebels (2022).

Foto: Luis Engels
WerkStadt / Pact Zollverein | Essen
9. November | 19.30 Uhr
Ihre Erfahrungen auf, vor und hinter der Bühne teilen im zweiten Talk der Reihe ROOTS der Schauspieler, Film- und Theaterregisseur Bashar Al Murabea und Diversitätsmanagerin Ella Steinmann im Gespräch mit Jihad Azahrai. Wie offen sind die Theaterbühnen des Ruhrgebiets für intersektionelle Perspektiven? Wie divers ist die künstlerische Praxis in unterschiedlichen Sparten? Und welche Spezifika zeichnen institutionelle und freie Arbeitskontexte jeweils aus?
Bashar Al Murabea wurde in Damaskus geboren und hat Schauspiel und BWL studiert. Im Jahr 2015 kam er nach Duisburg und wirkte zunächst in verschiedenen Theaterstücken mit. Sechs Jahre später feierte er sein Debüt als Autor mit „Im Kreis der Sterne“ am Schauspiel Duisburg. Gleichzeitig absolvierte Bashar ein Studium als Filmregisseur. Bereits sein Vordiplomfilm „To smile or not to smile“ wurde mehrfach für Preise nominiert und hat es bis nach Hollywood geschafft. Der Abschlussfilm „The Paradox Project“, mit dem Schauspieler Roland Riebeling („How to sell drugs online fast“) in der Hauptrolle, wird 2024 auf Festival-Tournee gehen.“

Foto: Jannis Dalg
Ella Steinmann ist Expertin für diversitätsorientierte Veränderungsprozesse. Während und nach ihrem Studium der Philosophie und Religionswissenschaft war sie als Projektreferentin bei der Stiftung Mercator in Essen tätig. Aktuell begleitet sie als Diversitätsmanagerin das Schauspiel Dortmund bei einem diskriminierungskritischen Transformationsvorhaben. Von 2019 bis 2022 war sie als Agentin für Diversitätsentwicklung im Rahmen des Programms „360° – Fonds für Kulturen der neuen Stadtgesellschaft“ der Kulturstiftung des Bundes am Theater Oberhausen. Ella Steinmann lebt mit ihrer Familie im Ruhrgebiet.

Foto: Birgit Hupfeld
ROOTS – Wie wir werden, was wir sind wird gefördert vom RVR-Förderfonds Interkultur RUHR aus Mitteln des Ministeriums für Kunst und Wissenschaft NRW.

