ROOTS – Wie wir werden, was wir sind.

„Wer hier geboren ist, versucht auch schnell wegzukommen.“
(kino.for you-Teilnehmerin 2022)

Die Perspektiven von jungen Kreativen im Ruhrgebiet stehen im Mittelpunkt der Gesprächsreihe „ROOTS – Wie wir werden, was wir sind“. Im Austausch mit Film- und Medienschaffenden, die in der Region aufgewachsen sind, befragt ROOTS die Möglichkeiten und Motivationen migrantischer Lebensentwürfe zwischen Duisburg und Unna: Welche Bedingungen finden junge Cineast*innen im Ruhrgebiet vor? Wie wird in der gegenwärtigen Filmkultur die gesellschaftliche Vielfalt der Region sichtbar? Kann von hier aus eine Karriere in kreativen Berufen gelingen?

An drei Abenden plaudern wir mit Filmschaffenden über die Herausforderungen im Ruhrgebiet und ihren Alltag in Berlin, in Köln oder Duisburg – ein kollegialer Austausch über Bilder, Bios und Berufe. Mit dem Ziel sichtbar zu machen, wie sich Kreative einen Weg durch die Medienlandschaft bahnen und sich in einer noch immer von Diskriminierung geprägten Gesellschaft behaupten.

Das junge Kurator*innen-Netzwerk kino.for.you gestaltet gemeinsam mit Jihad Azahrai die drei Diskurs-Veranstaltungen.

2023

WerkStadt / Pact Zollverein | Essen

9. November 2023 | 19.30 Uhr

ROOTS | Bretter bohren

Ihre Erfahrungen auf, vor und hinter der Bühne teilen im Talk der Reihe ROOTS der Schauspieler, Film- und Theaterregisseur Bashar Al Murabea und Diversitätsmanagerin Ella Steinmann im Gespräch mit Jihad Azahrai. Wie offen sind die Theaterbühnen des Ruhrgebiets für intersektionelle Perspektiven? Wie divers ist die künstlerische Praxis in unterschiedlichen Sparten? Und welche Spezifika zeichnen institutionelle und freie Arbeitskontexte jeweils aus?

Bashar Al Murabea wurde in Damaskus geboren und hat Schauspiel und BWL studiert. Im Jahr 2015 kam er nach Duisburg und wirkte zunächst in verschiedenen Theaterstücken mit. Sechs Jahre später feierte er sein Debüt als Autor mit „Im Kreis der Sterne“ am Schauspiel Duisburg. Gleichzeitig absolvierte Bashar ein Studium als Filmregisseur. Bereits sein Vordiplomfilm „To smile or not to smile“ wurde mehrfach für Preise nominiert und hat es bis nach Hollywood geschafft. Der Abschlussfilm „The Paradox Project“, mit dem Schauspieler Roland Riebeling („How to sell drugs online fast“) in der Hauptrolle, wird 2024 auf Festival-Tournee gehen.“

Bashar Al Murabea, Foto: Jannis Dalg
Bashar Al Murabea
Foto: Jannis Dalg

Ella Steinmann ist Expertin für diversitätsorientierte Veränderungsprozesse. Während und nach ihrem Studium der Philosophie und Religionswissenschaft war sie als Projektreferentin bei der Stiftung Mercator in Essen tätig. Aktuell begleitet sie als Diversitätsmanagerin das Schauspiel Dortmund bei einem diskriminierungskritischen Transformationsvorhaben. Von 2019 bis 2022 war sie als Agentin für Diversitätsentwicklung im Rahmen des Programms „360° – Fonds für Kulturen der neuen Stadtgesellschaft“ der Kulturstiftung des Bundes am Theater Oberhausen. Ella Steinmann lebt mit ihrer Familie im Ruhrgebiet.

Ella Steinmann, Foto: Birgit Hupfeld
Ella Steinmann
Foto: Birgit Hupfeld

endstation.kino / Bahnhof Langendreer Bochum

17. November 2023 | 18.00 Uhr

ROOTS | Passt die Rolle?

Durststrecken und Stolpersteine in der Karriere stehen in einem Talk mit Schauspieler*innen im Fokus. Altinë Emini und Lukas von Horbatschewsky erzählen von ihrem Weg auf die Bildschirme, Leinwände und roten Teppiche von Film- und TV-Festivals. Wie informiere ich mich über die Ausbildung? Was hätten sie im Vorfeld gern gewusst? Wie wichtig sind Talentförder*innen und Netzwerke? Welche Rollen traut man dem Nachwuchs zu, welche Bedeutung spielt Herkunft und implizites Wissen über die Spielregeln in der Branche?

Altinë Emini wurde in Skënderaj im Kosovo geboren und ist in Duisburg aufgewachsen. Sie studierte Schauspiel an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt. 2015 war sie Stipendiatin der Heinrich-Böll-Stiftung Berlin, bevor sie 2017 ihr erstes Engagement am Schauspiel Frankfurt antrat. Seitdem zahlreiche Rollen für Film, Theater und TV: „Doppelhaushälfte (Daniel Popath, ZDFneo 2023), Kroymann-Maria 3.0 (Alma Buddecke, ARD 2022), „King of Stonks“ (Jan Bonny, Netflix 2021), Anatomie eines Suizid, (Nanouk Lepopold, Berliner Ensemble 2021/2020), „Toubab“ (Florian Dietrich, Kinofilm 2018)

Altinë Emini
Foto: Valeria Mitelman

Lukas von Horbatschewsky ist ein deutscher Schauspieler und Drehbuchautor. In der deutschen Jugendfernsehserie Druck von Funk spielt er David Schreibner, einen jungen Transmann. In Staffel 6 kehrt von Horbatschewsky als Drehbuchautor ans Set der Serie zurück, für Kacen Callenders Felix Ever After war er als Hörbuchsprecher tätig. Seit 2021 wurde er für zahlreiche TV-Serien und Filmproduktionen engagiert, zuletzt für den Netflixfilm Paradise und die deutschen Fernsehserien Intimate (2023) und Everyone is F*cking Crazy (2023).

Lukas von Horbatschewsky
Foto: Jakob Fliedner

Kunstmuseum | Bochum

Neuer Termin: 24. November 2023 | 19.00 UHR

ROOTS | Wie wir werden, was wir sind

Jihad Azahrai im Gespräch mit dem Filmemacher Çağdaş Eren Yüksel.

Çağdaş Eren Yüksel ist ein deutscher Filmproduzent, Regisseur und Speaker, der sich mit seiner Produktionsfirma cocktailfilms GmbH der Entwicklung und Produktion von Formaten mit gesellschaftspolitischem Mehrwert gewidmet hat.

Seine Formate rücken vor allem jene Menschen aus der Minderheitsgesellschaft in den Fokus, deren Perspektiven in aller Regel unsichtbar bleiben. Zu seinen bekanntesten Arbeiten zählen die Kino-Dokumentarfilme Asylland (2015), Gleis 11 (2021) und die Doku-Serie Rebels (2022).

Çağdaş Eren Yüksel Foto: Luis Engels
Çağdaş Eren Yüksel
Foto: Luis Engels

ROOTS – Wie wir werden, was wir sind wird gefördert vom RVR-Förderfonds Interkultur RUHR aus Mitteln des Ministeriums für Kunst und Wissenschaft NRW.

Regionalverband RUHR Interkultur Ruhr
Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen